Zum Jahresabschluss von JagdSchweiz
Liebe Jägerinnen und Jäger Wieder ist ein Jahr verstrichen. Höchste Zeit, auf einige Eckdaten, wichtige Entscheidungen und Entwicklungen zurückzublicken.
Wie allen bekannt, haben wir seit dem 8. April 2023 ein revidiertes Jagdgesetz. Vom 27. März bis zum 5. Juli 2024 hat die Vernehmlassung zur Revision der Jagdverordnung stattgefunden. JagdSchweiz hat sich akribisch mit dieser Vernehmlassung beschäftigt und nach Konsultation aller Kantone eine Stellungnahme verfasst. Bis Ende Jahr wird der Bundesrat über die revidierte Jagdverordnung entscheiden. Gemäss BAFU soll diese am 1.Februar 2025 definitiv in Kraft treten. Zusätzlich sei erwähnt, dass am 22. Februar 2024 David Clavadetscher und meine Wenigkeit persönlich bei Herrn Bundesrat Rösti vorsprechen durften, um unsere Anliegen in dieser Sache zu präsentieren.
Nach 2021 fand am 9. September 2024 das Parlamentarierbuffet im Bundeshaus statt. Wir servierten dabei feines Walliser Trockenfleisch, Freiburger Käse und warme Wildgerichte aus verschiedenen Kantonen. Der Anlass während der Bundeshaussession war ein voller Erfolg. Etwa 80 Parlamentarierinnen und Parlamentarier fanden sich zum Anlass ein, und so konnten wir die Jagd von ihrer besten Seite zeigen. Verlassen wir das politische Parkett und widmen wir uns einem Thema, das nachdenklich stimmt.
Im Urkanton Uri sehen sich die Jäger einer Abschaffungsinitiative gegenüber. Schneehasen und Schneehühner sollen nicht mehr bejagt werden dürfen. In meinen Augen ist das Ziel dieser Initiative rein ideologisch. Den Wildtieren selbst ist damit nicht geholfen. Das Vorgehmuster ist immer das gleiche. Die Gegnerschaft behauptet jeweils, dass die betroffene Tierart bei weiterer Bejagung dem Untergang geweiht sei. Eindeutige Zahlen können auch im Fall Uri nicht geliefert werden. Fakt ist, dass der Einfluss der Jagd sowohl beim Schneehuhn als auch beim Schneehasen unbedeutend ist. Zusammen mit JagdSchweiz haben die Urner Jäger nun ein schlagkräftiges Argumentarium auf die Beine gestellt. Diese Kampagne wird sicher ihre Wirkung zeigen und gibt zu grosser Hoffnung Anlass.
Zum Schluss möchte ich Reinhard Schnidrig, der als «Eidgenössischer Jagdinspektor» abgetreten ist, zitieren. Auf die Frage nach den zukünftigen Herausforderungen für die Jägerschaft hat er Folgendes gesagt: «Die Jagd ist etabliert. Sie kennt keine Nachwuchsprobleme. Trotzdem wird es für die Jägerschaft sicherlich eine wichtige Aufgabe sein, die Jagd in der sich immer wieder verändernden Gesellschaft zu erklären. Weniger mit dem Argument, dass es die Jagd braucht, sondern mit einem ehrlichen Bekenntnis zur Jagdpassion. Die Jägerinnen und Jäger müssen vermehrt Kontakt mit der Bevölkerung aufnehmen und sich nicht verstecken. Jagdintern ist sicher die zunehmende Technisierung eine grosse Herausforderung. Es sind jedoch die Jägerinnen und Jäger sowie ihre Hunde, die Beute machen – und nicht das Nachtsichtgerät oder die Drohne. Innovation ist Teil der Entwicklung. Aber es braucht gewisse Grundsätze, wie «die Nacht gehört dem Wild».
Liebe Jägerinnen und Jäger: Mit diesen kräftigen Worten vom abtretenden Reinhard Schnidrig möchte ich mich von euch für dieses Jahr verabschieden. Tradition ist in einer fortschrittlichen Gesellschaft nicht unbedingt eine Rechtfertigung für bestimmte Praktiken. In diesem Sinne wünsche ich euch eine besinnliche, freudige Weihnachtszeit und einen wunderbaren Start ins neue Jahr.
Anton Merkle Präsident JagdSchweiz